Wenn man den Begriff „Trapez“ hört, klingt wohl bei jedem Menschen etwas anderes an. Die einen erinnern sich an ihren Mathematikunterricht und die Formeln, die man sich einfach nicht merken konnte, um die Fläche eines Trapezes zu berechnen. Die anderen denken sofort an Zirkusakrobaten und diese unbeschwerten Stunden in der Kindheit, als man mit dem älteren Bruder in den Zirkus gehen durfte. Der war natürlich nur für ein Wochenende im Dorf und neben dressierten Hündchen und wackeren Akrobaten zu Pferd gab es die waghalsigen Trapeznummern unter der Zirkuskuppel. Menschen aus Industrie und Technik hingegen werden wohl an ein Trapezgewinde denken und vielleicht auch hier an die viele Rechenarbeit, die mitunter notwendig ist, um zum Beispiel eine optimale Gewindesteigung zu errechnen.
Ein Trapezgewinde ist ein Schraubengetriebe, das man benötigt, um eine Drehbewegung in eine Längsbewegung umwandeln, und zwar, indem sich beim Drehen der so genannten Trapezgewindespindel eine Trapezgewindemutter entlang der Trapezgewindestange bewegt. Im Bild sieht man die Trapezgewindespindel.
Trapezgewinde kommen als Antriebselement in Drehmaschinen vor, auch in Hubpressen oder in automatischen Hubmechanismen – ein relativ neues Einsatzgebiet also, das nicht auf jahrtausendealtes Handwerk zurückblicken kann. Allerdings ist das Prinzip des Gewindes per se schon sehr alt, Funde verweisen darauf, dass bereits 200 v. Chr. Gewinde in der Bewässerungstechnik zum Einsatz kamen.